hbc also …wenn man nach Jahren in Berlin Karl-Liebknecht-Str. immer noch mit Grunerstr. verwechselt gar nicht mal so leicht zu finden. In der Häuserzeile am Alex unscheinbarer eingereiht zwischen Touristenfallen, Birkenstock und Einkaufszentrum-Eingang die Tür fast übersehen.
Ein mir bislang offen gesagt unbekannter -äh- Club. Offenbar ist die Location früher mal “Haus Ungarn” (Ungarisches Kulturinstitut) gewesen. Was die Spätsiebziger Innenarchitektur erklären würde. Über eine gewendelte, halbfreie Treppe in den ersten Stock, dort eine Lounge mit angeschlossenem Bar und Dance-Bereich, das ganze wohlfeil abgedunkelt. An einer Tür an einer holzgetäfelten Wand sitzt der übliche Einlass-Mensch an dem üblichen Einlass-Stehtisch auf einem Barhocker. Bin richtig. Soll auch gerade erst angefangen haben (21:38 Uhr bei 21Uhr laut Zeitung sowie 20Uhr laut hbc Website…soso)
Hinter der Tür offenbart sich dann ein Raum, der wohl mal Kino war oder aber auch noch ist. Für Konzerte gar nicht mal so schlecht. An den Wänden noch und nöcher Schall-Diffusoren – in besagtem schon wieder coolem Spätsiebziger Design. Etwas unentschlossen bestuhlt: für circa den halben Raum gibt es Stühle, warum auch immer stehen davon ungefähr 20 an der Rückwand. Den dort sitzenden möchte man nicht die Sicht nehmen, somit flanschen sich immer noch zu spät eintreffende unmotiviert an die Seitenwände des Raumes. Irgendwann fläzen sich noch später eintrudelnde (manche müssen doch auch schon einmal ein Konzert ganz verpasst haben, oder?) zwischen die Stuhlreihen und die Rückwand auf den Boden. Tja.
Auf der kaum erhöhten Bühne gibt sich “Barzin” (Hosseini) aus Kanada die Ehre. Sein Alternative Folk Set ist sehr dezent in Lautstärke, Gesang und Klangfarben. Unterstützt von einer ebenso dezent und delikat zupfenden und hauchenden Dame, von der ich nur noch den Vornamen Amy behalten habe.
Um es kurz zu machen, ein sehr netter Abend, der sehr selten lauter als 70 dB wurde. Ein paar Mal musste ich mit vorwurfsvollem Seitenblick Plaudertaschen hinter mir des Feldes verweisen. Hier gab es einfach lautstärkemäßig keinen Spielraum. Wobei ich mir -zugegeben, ohne die Musik von Barzin oder dem Hauptact Great Lake Swimmers gut genug zu kennen- mehr bleibende Eindrücke erwartet hatte. Werde, durch’s Konzert angefixt, nochmal ausgiebiger in die Musik reinhören. Und habe eine neue schnuckelige Konzert Location nur 4 U-Bahnstation entfernt mehr.
Da die Mucke wie erwähnt so delikat daher kam, verbat man sich quasi selbst das gleichzeitige Filmen. Hier eine kurze Innen-Impression im Anschluss