Wenn schon Untertitel am späten Abend, dann bitte mit viel Gedöns.
Der Name Dante Lam klingelte bei mir in punkto Regie ein Glöckchen, wenn ich auch nicht sagen könnte, ob oder was ich von ihm schon gesehen hätte. Nachlesen ergibt, dass er in der Tat einer der Player des HongKong Kinos ist – zumindest und vor allem wenn es um aktionsgeladene Stoffe geht.
Mo Jing (That demon within) – hat so viel Stoff, dass andere daraus eine Serie, zumindest einen Mehrteiler gemacht hätten. (Verflixt, man denkt nur noch in TV Kategorien…)
Der junge, doch knorrige Streifenpolizist Dave rettet durch seine Bereitschaft zu einer Blutspende -ohne es zu wissen- dem schwerverwundeten Gangster Hon das Leben. Dieser hat ein kleines Unterwelt-Netzwerk für Überfälle auf Juwelen Transporte am Laufen – wobei seine Spannemänner, bedingt durch Misstrauen und Gier- allerdings immer weniger im Zaum zu halten sind – und bald den bewaffeneten Aufstand proben. Der äußerst pflichtbewusste und auf Codex bedachte Dave knabbert immer noch an seiner Fehlleistung – und beginnt bald mit ganz eigenen und nicht mehr so sauberen Methoden dem rücksichtslosen Hon auf die Pelle zu rücken. Am Ende gibt es unzählige Blech-, Sach- sowie Personenschäden. Ich kann bezeugen, dass die Soundanlage des renovierten Zoo Palastes einwandfrei arbeitet: Pistolenschüsse, Auffahr-Unfälle und explodierende Tankstellen kommen sehr (zu?) realistisch rüber. (Notiz an mich selbst: das nächste Mal bei Action auf der Berlinale mindestens 10 Reihen weiter nach hinten)
Die Story ist ver-blüffend verschachtelt, den letzten Kniff versteht man erst ganz gegen Ende.
Schmankerl nach der Vorstellung war das Kurzinterview mit Regisseur Dante Lam und den Hauptdarstellern Daniel Wu, Nick Cheung und Christie Chen:
Der einbestellte Dolmetscher machte schon vor Beginn des Films keine glückliche Figur. Nachdem ihm dann später bei der zweiten Übersetzung Darsteller Nick Cheung kurzerhand über den Mund fuhr und ihn korrigierte, gab der Gute seinen Job kurzerhand mit linkisch Geste an den Hauptdarsteller ab. Als der Unglücksrabe die folgende Übersetzung dann auch noch gönnerhaft “abnickte” (a la: besser-hätte-ich-das-auch-nicht-sagen-können) quittierte das Publikum diesen Monty-Python-reifen Moment mit schallendem Gelächter. Au backe
Als nächstes in Kürze: Der Sommer unseres Missvergnügens